Auf längere Sicht hat man wenig Freude an einem Garten mit Pflan­zen, welche nicht an die vor­herr­schen­den Klima- und Boden­ver­hält­nissen ange­passt sind. Solche Pflanzen erfordern einen hohen Pflegeaufwand und danken diesen trotz­dem nur mit kümmer­lichem Wuchs. Sie sind also wenig attraktiv, darüber­hinaus krank­heits- und schädlings­anfällig und können somit die Harmonie eines Gartens empfindlich stören. Auf absolute Kalkliebhaber oder auf besonders wärme­bedürftige mediterrane Pflanzen haben wir daher von vornherein bewußt verzichtet.

Hier nun alle in unserem Garten vertreten Pflanzen aufzählen zu wollen würde den Rahmen dieser Internetseiten bei weitem sprengen. Hier soll deshalb nur auf jene Gehölze eingegangen werden, die für unseren Garten prägend sind. Dazu zählen z.B. verschiedene, insbesondere japanische Ahornarten, welche mit ihrem vielgestaltigen, bisweilen filigranen Blattwerk und ihrer unbeschreiblich intensiven Herbstfärbung beeindrucken.

Zu jedem Haus gehört auch ein Hausbaum. In unserem Garten ist dies eine Kastanie (Castanea sativa), welche mit ihrem penetranten Blütenduft im Sommer Miriaden von Insekten anzieht. Vor ca. 30 Jahren war der Ausgangspunkt für diesen Baum ein Busch inmitten eines kleinen Fichtenwäldchens mit ca. fünf, etwa besenstielstarken Basistrieben. Im Herbst während der Fruchtreife herrscht reges Treiben unter den Eichhörnchen, Elstern und Eichelhähern, welche die Kastanien überall verbreiten. Die unangenehm stacheligen Fruchthüllen erinnern bei allen Gartenarbeiten schmerzhaft an diesen Baume.

Cercidiphyllum japonicum ist mit seinem im Gegenlicht rötlich glühenden Neuaustrieb im Frühjahr besoders interessant. Sein eleganter Wuchs kommt dann im Sommer, wenn die Blätter vergrünen, besonders gut zum Ausdruck. Im Herbst schließlich kommt zu der intensiven Färbung der Lebkuchenduft des fallenden Laubes.

Wunderbare Begleitpflanzen für Rhododendron sind die Blumenhartriegel. Gottseidank hat die aus den USA, der Heimat von C. florida und C. nuttallii, jetzt auch bei uns eingeschleppte "Dogwood anthracnose", Discula destructiva, noch nicht zugeschlagen, weshalb sich unsere Cornus florida (noch) bester Gesundheit erfreuen. Cornus kousa, das ostasiatische Gegenstück zu Cornus florida, ist demgegenüber für diesen Pilz nicht anfällig und besticht durch seine spätere, über einen Monat anhaltende Blütezeit. Cornus controversa 'Variegata' beeindruckt duch seinen regelmäßigen, etagenförmigen Aufbau und durch das weißbunte Laub.

Von allen Schneeballarten ist unsererer Meinung nach die unverfälschte Art Viburnum plicatum 'Thunberg's Original' mit seinen reinweißen Blüten eine der schönsten Schneebälle. Eigentlich fehlt diesem Strauch nur noch der Duft manch anderer Schneeballarten.

Alle Gattungen der Familie Ericaceae haben Im Großen und Ganzen vergleichbare Klima- und Bodenansprüche. Sie bevorzugen also luftfeuchte Lagen und leichte, durchlässige, saure Böden. Neben den vielfach in Gärten zu findenden Gattungen wie Pieris, Erica und Calluna zählen dazu auch weniger bekannte Vertreter der Gattungen Daboecia, Enkianthus, Oxydendrum, Leucothoe und insbesondere Kalmia, die natürlich auch in größerer Zahl und Form in unserem Garten vertreten sind.

Die Blütezeit der Kalmien schließt sich an die der Rhododendron an. Von Kalmia latifolia gibt es inzwischen eine Reihe von Selektionen mit größeren und teilweise sehr farbintensiven Blüten. Diese lohnen einen genaueren Blick. Welche anderen Blüten weisen eine solch reguläre fünfzählige Symmetrie auf?


Die milden Winter um die Jahrtausendwende haben uns bewogen, eine Reihe von Kamelien zu pflanzen, welche zunächst auch prächtig gediehen. Die vergangenen Winter haben uns aber gezeigt, dass die prognostizierte Klimaerwärmung nichts mit dem tatsächlichen Wetter zu tun hat. Von der ursprünglich zweistelligen Zahl sind leider nur noch fünf Exemplare übrig geblieben. Besonders positiv überrascht waren wir von einigen Japonica-Kamelien, die sich als sehr robust erwiesen haben. Insbesondere an der hier gezeigten 'Black Lace' mit ihren regelmäßigen, samtig dunkelroten Blüten, sind überhaupt keine Schäden zu erkennen.